050 Die kybernetische Stadt

Das Funktionsschema des Turms ist das gleiche wie das jedes anderen Regelsystems.

In der phänomenologischen Gesamtheit unserer Gesellschaft, die sich gegenwärtig in beschleunigter Akzeleration befindet, gestaltet die Erkenntnis ihrer Funktionsweise, die tendenziell von der Anarchie zur kontrollierten Organisation und zu regulierten Systemen übergeht, Systeme einzuführen, die zum Bild ihrer Entwicklung beitragen und die offene und veränderbare Progression der dynamischen und zufälligen Strukturen dieser Gesellschaft für die Zukunft entwerfen und vorantreiben. Der Lichtturm wird eine phänomenologische Ganzheit kleinen Ausmaßes (aber komplexer Natur) sein und der Konkretisierung eines Informationszubringer-Systems dienen, welches die Entwicklung seiner Umgebung reflektieren und sie zugleich regulieren wird, teilweise durch die Effekte der Kunst, die in die umgebenden Informations-, Wahrnehmungs- und Aktionskreisläufe eingeschleust werden. Hierbei handelt es sich um eine permanente und schwankende wechselseitige Beeinflussung. Ihre rhythmischen, ständig veränderten und veränderbaren Beziehungen werden ein vertieftes Studium der menschlichen und sozialen Verhaltensweisen erlauben. Auch der Turm und sein Funktionssystem werden in wachsender Zahl Informationen liefern, weshalb man ihn gleichzeitig als Experimentier-Labor betrachten kann, wo verschiedene besonders aktuelle Probleme ständig behandelt werden können. Diese Probleme betreffen die Wechselwirkung von Kunst und Gesellschaft, Kunst und Wissenschaft, Kunst und Urbanisierung, Kunst und Entwicklung der Zukunft im allgemeinen; sie können mehr oder weniger unmittelbare Interferenzerscheinungen in dem Funktionssystem hervorrufen. So können wir dieses Laboratorium als Erzeuger von funktionalen Perturbationen betrachten, die neben den zufälligen Perturbationen und neben der Indifferenzzelle in die Regulierung des Systems eingreifen werden.