Sozionomie

Soziodynamik
Soziometrie
Soziatrie

Moreno, Jacob Levy (1954 / 1996). Grundlagen der Soziometrie. Wege zur Neuordnung der Gesellschaft. Wiesbaden: Springer Fachmedien. S.385.

Das soziometrische System ist kein umfassendes System sozialer Beziehungen, sondern Teil eines größeren Systems. Das übergeordnete Prinzip ist die Sozionomie mit ihren drei Zweigen: der Soziodynamik, der Soziometrie und der Soziatrie. Sozionomie ist die Wissenschaft der sozialen Gesetze (oder das moderne Äquivalent für „Gesetz“). Beispiele sind das soziogenetische und das soziodynamische Gesetz. Soziodynamik ist die Wissenschaft der Struktur sozialer Gruppen, einzelner Gruppen und Gruppenverbände. Sotiometrie (griechisch: metrein – messen) ist die Wissenschaft der Messung zwischenmenschlicher Beziehungen. Dem Sozius kommt größere Wichtigkeit zu als dem metrum. Soziatrie (griechisch: iatreia – Heilkunde) ist die Wissenschaft der Heilung sozialer Systeme. Die Zweige dieses Systems sind eng miteinander verflochten. Jeder Zweig verfügt über eine Anzahl bestimmter Methoden. Die Soziometrie bedient sich soziometrischer Methoden, insbesondere des soziometrischen Tests und des soziometrischen Perzeptionstests. Die Soziodynamik verwendet Interaktionsmethoden, in erster Linie das Rollenspiel. Die Soziatrie wendet die Gruppenpsychotherapie an, besonders das Psychodrama und Soziodrama. Die Soziologie befaßt sich als Wissenschaft mit den sozialen Phänomenen im allgemeinen, während die Soziometrie Messungen vornimmt.