Unkenntnis des Nicht-Spezialgebiets
Unkenntnis der maßgeblichen Literatur
Unkenntnis im Spezialgebiet
Abbott, A. (2010). Varianten der Unwissenheit. In: Gugerli, D.; Hagner, M.; Sarasin, Ph.; Tanner, J. (2010). Nach Feyerabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte 6. Universität. Zürich: Diaphanes. S.16. |
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Ich untersuche die Formen der Unwissenheit, indem ich die drei Ebenen des eben angesprochenen Wissens über Berufe eingehender betrachte. Zuerst werfe ich einen Blick auf die grundlegende Argumentation meines sogenannten Experten-Buches. Um die »durchschnittlich intelligente Person« zu finden, begebe ich mich dann zu Wikipedia, wo der Eintrag »professions« mein Buch weder in der Bibliografie aufführt noch anderweitig irgendeine Kenntnis davon verrät. Schließlich beschäftige ich mich mit den wissenschaftlichen Aufsätzen von Kollegen, die mein Buch im Jahr 2008 anführten, analysiere deren Verständnis meiner Argumente und die Art und Weise, in der sie diese Argumente verwenden. Von dieser dreiteiligen Analyse kehre ich zurück zu der Eingangsfrage nach den Formen der Unwissenheit.
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Damit haben wir also die drei Varianten der fachlichen Unwissenheit: Unkenntnis des Nicht-Spezialgebiets, Unkenntnis der maßgeblichen Literatur und Unkenntnis im Spezialgebiet.
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Solche Unkenntnis hat weniger mit Fakten oder Kompetenzen zu tun als mit der »Ignoranz maßgeblicher Literatur« auf dem Feld, auf dem die Forschung erfolgt.
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Die Unkenntnis von Kompetenzen im Denken ist verhängnisvoll. Die Unkenntnis der maßgeblichen Literatur ist fast fatal.