Gesamtkunstwerkskonzeption

Ökonomisch-politische Gesamtkunstwerkskonzeption
Wissenschaftliche Gesamtkunstwerkskonzeption
Künstlerische Gesamtkunstwerkskonzeption

Brock, Bazon (1983). Der Hang zum Gesamtkunstwerk. In: Szeemann, Harald (1983). Der Hang zum Gesamtkunstwerk. Aarau und Frankfurt am Main: Verlag Sauerländer. S. 23.

Dennoch ist das Konzept ›Gesamtkunstwerk‹ nicht den Künstlern vorbehalten – schon gar nicht den bildenden Künstlern. Ursprünglich galt der Name ›Kunstwerk‹ auch nicht ausschließlich nur für die Handlungsresultate von Künstlern – darauf verweisen noch heute die gebräuchlichen Ausdrücke ›Kochkunst‹, ›Kriegskunst‹ und ›Heilkunst‹. Vielmehr handelten alle Individuen als Künstler, deren Denken, Wollen und Handeln als besondere und unnachahmliche Vermittlung von Schöpfung und Arbeit Aufmerksamkeit erzwangen. Das konnten sowohl schöpferische Unternehmer und Künstler-Politiker wie auch schulbildende Wissenschaftler sein. Ihre Gesamtkunstwerkskonzeptionen wurden entweder als wissenschaftliche Systematiken oder als politisches Ideengebäude, oder als Modell ökonomischer Prozesse ausgebildet. Und als Visionen der Künstler. Wir haben also von Gesamtkunstwerkskonzeptionen sowohl im ökonomisch-politischen wie im wissenschaftlichen als auch künstlerischen Bereich auszugehen. Und wir haben in jedem Bereich darauf zu achten, welchen Grad der Durchsetzung von Gesamtkunstwerken die einzelnen historischen Beispiele repräsentieren.