Das Dritte

Wahr
Falsch
Möglich

Łukasiewicz, Jan (1910 / 1993). Über den Satz des Widerspruchs bei Aristoteles. Hildesheim, Zürich, New York: Georg Olms Verlag. S.237-240.

Obwohl die Urteile „kein A ist B“ und „kein B ist A“ dieselben Begriffe in der umgekehrten Ordnung enthalten, enthält das dritte Urteil, auf das man diese beiden Urteile zurückführen muß, um ihre Bedeutungsgleichheit aufweisen zu können, bereits einen neuen Begriff. Daß „A und B keine gemeinsamen Elemente enthalten“ oder daß „A und B einander ausschließen“ oder daß „kein A existiert, das gleichzeitig B wäre, bzw. kein B , daß gleichzeitig A wäre” – alle diese Urteile beinhalten den Begriff der logischen Multiplikation, auf den das Wort „und“ bzw. „gleichzeitig“ hinweist. Das dritte Urteil ist also weder mit dem ersten bedeutungsgleich noch mit dem zweiten.