Über die Einheit des Menschen

Personales System
Soziales System
Behavioral organism

Luhmann, Niklas (1991 / 2004). Einführung in die Systemtheorie. Opladen: Westdeutscher Verlag. S. 31.

Die nächste Box kombiniert konsumatorische und internale Richtlinien, Beziehungen, Funktionen, variablen oder was immer. Hier setzt Parsons das „soziale System“ ein. Auf den ersten Blick ist dies wiederum merkwürdig. Wieso dient das soziale System der Integration von Handlungen und warum wird Integration als Herstellung einer internen Ordnung unter konsumatorischen Aspekten, also unter Gegenwartsaspekten, verstanden? Der Gedanke von Parsons scheint zu sein, dass es darauf ankommt, die Handlungen verschiedener Organismen und Personensysteme zu koordinieren: dass es also darauf ankommt, Personen mit ihren Beiträgen in ein Handlungsnetz, das aus mehreren Personen besteht, einzufügen. Auffällig ist die deutliche Trennung von personalen Systemen und sozialen Systemen. Beide stehen unter dem Gesichtspunkt ihres Beitrags zum Zustandekommen von Handlung nebeneinander. Beide sind füreinander im Kontext der internen Differenzierung des Handlungssystems Umwelt. Zieht man außerdem noch den „behavioral organism“ mit in den Blick, dann sieht man, dass eine Dekomposition der Einheit des Menschen, der sichtbaren, wahrnehmbaren Einheit des Menschen, in drei Komponenten vorliegt. Alles wird unter dem Gesichtspunkt gesehen, welche Komponenten was zum Zustandekommen von Handlung beitragen. Es geht nicht um eine Anthropologie. Die immer wieder modische, immer wieder aufkommende Frage „Wo bleibt der Mensch in der soziologischen Theorie?“ ist hiermit auf eine spezifische Weise beantwortet.