Die Wissenschaft über die Natur

Anfang
Mitte
Ende

Prantl, Carl von (1857) (Hrsg.). Aristoteles' Werke: Vier Bücher über das Himmelsgebäude und zwei Bücher über das Entstehen und Vergehen.. Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann. S.17

Es zeigt sich, daß die Wissenschaft über die Natur so ziemlich größtentheils Körper und Größen und die Zustände und die Bewegungen derselben betrifft, ferner aber auch die Principien, so viele es eben von der derartigen Wesenheit gibt; denn von den Dingen, welche von Natur aus bestehen, sind die einen selbst Körper und Größen, andere haben einen Körper und eine Größe, andere aber sind Principien derjenigen, welche dies haben. Ein Continuirliches nun ist dasjenige, was in ein stets Theilbares theilbar ist, Körper aber dasjenige, was allseitig theilbar ist“); von der Größe aber ist jene, welche nach einer Richtung sich er streckt, eine Linie, jene hingegen, welche nach zwei Richtungen, eine Fläche, und jene, welche nach drei, ein Körper, und außer diesen gibt es keine andere Größe darum, weil das „Drei“ soviel als „Alles“ ist und das „Dreimal“ soviel als „Allseitig“. Es ist nämlich, wie auch die Pythagoreer sagen, das All und das Alles durch die Drei abgegrenzt, denn in Ende und Mitte und Anfang liegt die Zahl des All, in dieser aber die der Dreiheit; darum wenden wir diese Zahl, indem wir sie von der Natur gleichsam wie Gesetze derselben entnommen haben, auch bei den heiligen Gebräuchen bezüglich der Götter an; wir vertheilen aber auch die sprachlichen Bezeichnungen nach eben dieser Weise, nämlich die zwei Dinge nennen wir wohl „beide“ und die zwei Menschen wohl „die beiden“, „alle“ aber nennen wir sie nicht, hingegen erst bei den dreien sprechen wir diese Bezeichnung zum erstenmale aus.