Die drei ›Geistwesen‹ im Islam

Engel
Satane
Dschinn (ǧinn)

Nünlist, Tobias (2015). Dämonenglaube im Islam. Berlin, Boston: De Gruyter. S.47.

In einer Überlieferung, die Šiblī in den Ākām al-marǧān aus Zamaḫšarīs Rabīʿ al-abrār zitiert, hält Abū Hurayra, gestützt auf den Propheten, fest, Gott habe vier Gattungen (ṣinf, pl. aṣnāf) von Geschöpfen erschaffen. Es handelt sich um die Engel (malāʾika, sg. malʾak), die Satane (šayāṭīn, sg. šayṭān), die ǧinn und die Menschen (ins). Die Verhältnisse zwischen den einzelnen Gattungen betragen 900 (malāʾika) : 90 (šayāṭīn) : 9 (ǧinn) : 1 (ins). Die Zahl der ǧinn übersteigt jene der Menschen also um das Neunfache. Die folgenden Ausführungen befassen sich mit den Geistwesen, von denen es gemäß der erwähnten Überlieferung drei Gattungen gibt. Sie nehmen eine vorläufige Charakterisierung vor und grenzen die drei genannten Arten so weit als möglich voneinander ab. Auch die westliche Forschung hat die aus dem Islam bekannten Geistwesen in die erwähnten Kategorien eingeteilt.