Ein konstruktivistischer ethischer Imperativ

Autonomie
Verantwortung
Wahlfreiheit

Foerster, Heinz von (1993 / 1997). Wissen und Gewissen: Versuch einer Brücke. Frankfurt am Main: Suhrkamp. S.147.

Die Gesellschaftstheorie benötigt Akteure, die den Zusammenhalt der sozialen Gebilde erklären. Traditionellerweise treten diese Akteure im Rahmen von diktatorisch klingenden Verboten auf, die gewöhnlich die Form »Du sollst nicht!« haben. Es ist klar, daß alles, was ich eben gesagt habe, nicht nur solchen Ansichten widerspricht, sondern diese widerlegt. Die drei Säulen Autonomie, Verantwortung und Wahlfreiheit, auf denen meine Position ruht, zeigen in genau die entgegengesetzte Richtung. Worin bestünde nun mein Gegenvorschlag? Ich möchte meine Darstellung mit einer Aussage beschließen, die sehr gut als ein konstruktivistischer ethischer Imperativ dienen könnte: »Ich werde stets so handeln, daß die Gesamtanzahl der Wahlmöglichkeiten zunimmt.«