Denkform: Regelkreis

087 ›Eigenschwingungen‹ oder endogene Bewegungen und Störungen

Setzen wir nun erstens den Fall, daß alle Daten konstant bleiben. Wenn dann zu Beginn des von uns betrachteten Zeitraums Gleichgewicht im statischen Sinne vorhanden ist, so wird die Wirtschaft in diesem Zustande verharren. Das ist eben die Bedeutung des Begriffes Gleichgewicht. Falls wir aber nicht von einer Gleichgewichtslage ausgehen, werden trotz der Unverändertheit der Daten Bewegungen stattfinden. Solche bei Konstanz der Daten auftretenden Bewegungen nennen wir endogene Bewegungen. Mit einem Terminus aus der Physik könnte man auch von ›Eigenschwingungen‹ sprechen. Sie sind durch die Struktur des Systems bestimmt, d. h. durch den Wert der darin auftretenden Konstanten. Soweit diese

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085 Econometric business cycle research

Turning, first, to the mathematico-economic part of the work, I think this may be characterised as the construction of a scheme for the utilisation of business cycle theories. It consists in indicating the logical structure of the business cycle mechanism. A graphic representation, given in Chart I, may serve as a starting point. This scheme shows, in each (vertical) column the list of phenomena (vari-ables) included: A, B, C … In each (horizontal) row the course of time is represented; i.e. the consecutive dots represent one phenomenon at consecutive unit time intervals. Denoting these by a suffix, the dots represent,

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088 A three-process model of voting

Introduction The purpose of this paper is to describe a social influence process that is not vulnerable to the objections raised by psychologists and political scientists to what they call „excessive sociologizing“ in the explanation of choices. The choices here happen to be votes — although the process to be described is not limited to this application. What is meant by „social influence“ is the observation that people in close contact for long periods, such as husbands and wives or parents and children, are found to have remarkably nonindependent preferences. At any given time, their choices are highly correlated. What

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091 (1928) Hans Leisegang

091 Heraklits „System“

Eh‘ sich’s nicht rundet zu einem Kreis, ist kein Wissen vorhanden. Ehe nicht einer alles weiß, ist nicht die Welt verstanden. J. W. v. Goethe   Innerhalb der europäischen Philosophiegeschichte sind die ersten brauchbaren Zeugnisse dafür, daß die Denkform mit der Weltanschauung in einem festen organischen Zusammenhang steht, die Fragmente des Herakleitos, des „dunklen“ Philosophen der Antike, von dessen Werk der durch Nietzsche als Erzrationalist gekennzeichnete Sokrates gesagt haben soll: „Was ich davon verstanden habe, ist trefflich; ich glaube auch das, was ich nicht verstanden habe; man müßte nur einen Delischen Taucher dazu haben.“ […] Der Denkform Heraklits, in der

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090 Loop of control

The four-stage operation, repeated again and again, serves to maintain control (e.g., of the position of an automobile in a lane). Taking a more general view, consider the four stages of a cycle or loop of control (Fig. 10-1). The first stage is the collection or gathering of information — data acquisition, as it is called. This involves a reduction to symbols and the communication of the symbols. The second or processing stage involves sorting, summarizing, organizing, and transforming the symbols. The third or comparison stage involves contrasting the results of the processing with previously obtained „standards“ or „measures“ to

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089 Data analysis and data getting in the process of scientific investigationa

Between 1919 and 1928 an iterative sequence occurred that went through three main stages, each leading logically to the next via interaction of theory and practice. The analysis of existing records led to the analysis of experimental trials which then led to the design of experimental trials. There were different but interactive aspects to this development. We can see (i) sequential evolution of the new methods in response to unfolding realizations of need, (ii) the persuading of practitioners to try the new techniques, and (iii) the changing role of the statistician implied by the development. 3.12 Evolution of the New

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086 Technological Forecasting in Perspective

Feedback techniques may ultimately be constructed out of the elements of exploratory and normative forecasting, or will be based on newly developed elements. In principle, it would not seem feasible on the basis of today’s techniques to combine them to form a fully-integrated feedback system covering al levels and directions of techmology transfer. What do seem feasible today, however, are multi-level feedback systems on the basis of a „man-technique dialogue“, and partial feedback systems covering only two or three levels or certain directions of technology transfer. Feedback systems are a natural consequence of the same conditions that have brought normative

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084 Autonomie und ihre Funktionsstörungen

Autonomie oder Selbststeuerung ist ein Merkmal aller Organisationen, deren Verhalten durch eine zyklische Abfolge von auf den Entscheidungszyklus selbst zurückwirkenden Entscheidungen gelenkt wird. Eine einfache Organisation dieser Art empfängt eine Information über ein äußeres Ziel und wird von ihrem eigenen inneren Ungleichgewicht zur Annäherung an dieses Ziel getrieben; auf der nächsten Stufe ihres Verhaltens wird sie durch den Empfang von Informationen gelenkt, die sowohl das Ziel wie ihr eigenes Verhalten und ihre Position gegenüber dem Ziel betreffen. Auf diese Weise empfängt sie Informationen, die darüber Aufschluß geben, wie weit sie vom Ziel noch entfernt ist oder wie weit sie schon

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079 Der Gestaltkreis

Und doch bleibt bestehen: die Bewegungsform entstand. Aber wir konnten dieses Entstehen nicht in befriedigender Weise nachzeichnen. Ging man vom individuellen Organismus aus, dann hatte man die vorgegebene Umwelt außer acht gelassen und musste sie nachträglich einführen; ging man von der Umwelt, den Reflexreizen, aus, dann mußte man die zentrale Tätigkeit nachträglich einführen. Im ersten Falle erhält man die Fiktion, als komme die Umwelt nur durch ihre Reaktion auf die Bewegung des Lebewesens in Betracht, im zweiten die Fiktion, als sei der Organismus der reflektorische Spielball der Umweltreize. Ist man einmal auf diese falsche Alternative und ihren Mißerfolg aufmerksam geworden,

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083 Allgemeine Eigenschaften der Kulturkreisläufe

Die zur Diskussion stehenden Systeme haben stets eine Anzahl gemeinsamer Aspekte und bilden praktisch nur Varianten eines allgemeinen Schemas. Indem wir dieses allgemeine Schema erfassen, werden wir die elementaren Mechanismen finden, welche die Situation des Künstlers oder wissenschaftlichen Schöpfers im Verhältnis zur Gesellschaft bestimmen sowie einige ihrer Triebfedern erkennen. Es zeigen sich drei Hauptelemente der Kreisläufe in der Verbreitung der Kultur: Die Verbreitung des Werkes, sei es das Manuskript eines Dichters, eine technische Abhandlung über Elektrochemie oder eine Skulptur, bedingt immer mehrere Etappen, und zwar mindestens zwei. Die erste spielt sich innerhalb der Beziehung des Schöpfers zu einer Gruppe ab,

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